„Ich verstehe nicht, wie man zusammen mit Faschisten, Nazis,
Rassisten und all dem Gesocks demonstrieren kann!“
„Und wer versteht schon, warum Sie daraus so ein Bohei
machen, Frau Müller!“
„Aufhebens? Wenn Sie meinen.“
„Klar, denn Sie können es nicht ruhig und gelassen hinnehmen.
Also, warum?“
"Vielleicht liegt es daran, dass ich noch persönlich Menschen
kannte, die die Konzentrationslager überlebt haben. Oder mit Menschen zusammenlebte,
die an Körper und Seele geschreddert aus dem Krieg kamen. Oder daran, dass ich
als Kind und Jugendliche an dem pathologischen Schweigen der Erwachsenen fast erstickt
bin. Oder einfach daran, dass ich gerne hier lebe und Gewalt und Hass zutiefst
verabscheue. Oder schlichtweg daran, dass ich weiß, wohin eine rechte Haltung
führt und worin sie wurzelt. Oder, oder … es gibt doch soooo viele gute Gründe,
warum man gegen solche Zusammenrottungen sein muss und nicht schweigen darf.“
„Vielleicht sind Sie aber auch einfach nur eine kluge Frau,
Frau Müller!“
„Danke, aber Schleimerei mag ich ebenso wenig.“
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