„Ich müsste, sollte, könnte jetzt meine überquellende Ablage angehen.“
„Und?“
„Versuche erstmal meine Motivation unter der Teppichkante
hervorzulocken. Ein fast vergebliches Unterfangen, da sie sich dort wohl mit
der Disziplin für heute wohlig eingekuschelt hat und beide mich nur von unter
herauf hämisch angrinsen, während sie genüsslich an ihren Käffchen nuckeln. Verräterinnen!“
„Nur kein Stress, Frau Müller!“
„Aber, die quillt wirklich über. Die Ablage. Auf meinem!
Schreibtisch. Nicht auf Ihrem. Und wie sie mich die ganze Zeit anstarrt.
Herausfordernd. Gequält. Zutiefst beleidigt. Sie haben doch keine Ahnung!“
„Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte, wenn
Sie sie heute einfach ruhen ließen. Würden Ihnen wichtige Dinge, Termine, oder
sonst etwas entgehen?“
„Nö, allereigentlich nicht. Ich weiß ja genau, was da wo an
welcher Stelle drin liegt. Würde ich was davon brauchen, wäre es ein Handgriff.“
„Na also! Dann lassen Sie uns doch überlegen, ob ein gemächliches,
zweites Frühstück nicht angemessen wäre.“
„Sehr gute Idee. Ich mache frischen Kaffee und währenddessen
huschen Sie schnell rüber zum Bäcker und holen frische Croissants. Husch,
husch, Sie könnten schon längst wieder da sein!“
„Ich wusste, ich sollte mich nicht in Ihre
Angelegenheiten und Dramen einmischen. Am Ende zahle ich doch immer drauf.“
„Ach?! Wirklich? Sie haben ja immer noch Ihre Hausschuhe an.
Los, los jetzt!“